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Kochelhock ?

Ja – Kochelhock !  Zum Ersten Mal hörten wir davon, als die Wolpertinger bei unserem 3-Seen-WE 2016 erzählten, es gäbe da ein relativ neues Event, ein lockeres und zwangloses Treffen (=Zusammen-hocken) am Kochelsee. 2015 ins Leben gerufen durch einige wenige, die in Kochel und Umgebung wohnen und sich zu einem gemeinsamen ganztägigen Schifferlfahren dort getroffen hatten. Bereits beim 2. Mal waren sehr viel mehr Wolpis dabei und haben sich auf dem Campingplatz „Kesselberg“ für ein ganzes Wochenende eingenistet. Heuer, im 3. Jahr, hat sich das Event (in Bayern „der“ Event, wie der Butter und der Schoklad) im Jahresplan der Münchner schon fest etabliert. Da stand beim Autor dieser Zeilen fest: Den Kochelhock musst Du Dir auch mal anschauen !

Wenn man anständig fragt, kriegt man auch eine anständige Antwort. So wurde es möglich, dieses Jahr am Wochenende vom 30. Juni bis 2. Juli als Gast dabei zu sein.

Die Unterkunft in einem der dortigen Miet-Wohnwagen war von den Wolpis freundlicherweise schon gebucht worden, zusammen mit einem „Neu-Wolpi“ aus Königsbrunn. Der Campingplatz liegt sehr idyllisch auf leicht abfallendem Gelände direkt am Südostufer des Kochelsees, nicht weit von dem berühmten Wasserkraftwerk entfernt.  Campingplatz Kesselberg

Um es gleich vorweg zu nehmen:  Das Wetter war an besagtem WE – wie schon so oft in diesem Jahr – reichlich wechselhaft. Von nur stundenweisem Sonnenschein bis zum Platzregen und in zweien der drei Nächte sogar heftigen Stürmen war alles geboten. Aber „was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker!“ So wurden die Modelle in Bereitschaft gehalten und – sobald es einigermaßen trocken wurde – flugs ins Wasser gesetzt und fleißig gefahren. Am Freitagnachmittag mussten wir bereits nach kurzer Zeit abrupt wieder zusammen räumen (Platzregen), aber der Samstag, der bis Mittag noch seeeehr feucht war, belohnte die Geduld aller Kapitäne mit einem zunehmend wärmer und trockener werdenden Nachmittag. Ein gemeinsames Abendessen im Restaurant „Schmied von Kochel“ trennte den Spätnachmittag vom Abend und bot eine gute Gelegenheit zum „Zammhockn“.  Gerade  noch  rechtzeitig zu  einem  wunderschönen, stimmungsvollen  Sonnenuntergang  erreichten  wir  dann

– wohlgenährt – unser Gelände und in Nullkommanix war die gesamte Modellflotte wieder in ihrem Element.

Diese wertvollen Stunden mit einem gigantischen Lichterspiel der untergehenden Sonne, der feurig glühenden Wand des Kesselberges auf der anderen Seite und der sich ständig ändernden Wolkenformationen über'm See im Westen wurden bis tief in die Dämmerung hinein intensiv zum Fahren und Fotografieren genutzt. Eine mitgebrachte Mole, bestehend aus zwei zusammen gehängten Pontons, forderte zu geschickten Anlegemanövern heraus, denn inzwischen war das Wasser durch einen beginnenden Föhnsturm deutlich unruhiger geworden. Einige Schiffe, darunter zwei Segelboote, wurden weit hinaus auf's offene Kochel“meer“ geschickt, wohl um die Senderreichweite zu testen . . . Das hatte schon was von Fernweh und Abenteuer!

Erst, als es schon komplett dunkel war, wurden auch die letzten Schiffsmodelle ans Ufer geholt und im Licht von Taschenlampen in den Autos verstaut. Anschließend machte der Begriff „Kochelhock“ seinem Namen nochmal alle Ehre, denn es fand sich in einem Wohnwagenvorzelt eine illustre Runde zusammen, um bei passenden Getränken und Knabberzeug zusammen zu hocken, zu plaudern, zu lachen und die Gemeinschaft zu genießen. Es wurde ein langer Abend ….......

Dafür hat der Sonntag uns den Abschied erleichtert, denn bis Mittag war an ein Schifferlfahren nicht zu denken, ohne von oben geduscht zu werden. Einziger Trost war das von Luis, dem Campingplatzverwalter und Wirt der Imbissstube angebotene Mittagessen: Schweinsbraten mit Knödel und Kraut !

Es war gut, hat aber leider nicht für alle gereicht, weil der Luis sich beim Einkauf irgendwie verzählt hatte. Daher mussten ein paar geschmacklich umdisponieren. Mit einem Espresso, Cappuccino o.ä. hat die Runde den Kochelhock 2017 ausklingen lassen, einer nach dem anderen hat sich langsam verabschiedet und – noch immer im Regen – auf die verschiedenen Heimreisen begeben.

Trotz der widrigen Wetterverhältnisse hat dieses intensiv erlebte Wochenende einen durchaus fröhlichen Gesamteindruck hinterlassen, was nicht zuletzt an der herzlichen Kameradschaft lag, die der Autor als Gast erleben durfte.

Es wäre schön, wenn nächstes Jahr noch jemand mitkäme, denn ein verpasster Kochelhock ist ein verschenkter Kochelhock !!!


Text: Gernoth Bachmaier