IG Schiffsmodellbau Berchtesgadener Land | info@igs-berchtesgadener-land.de
Ein nüchtern rechteckiger Wasserkasten aus Beton, nämlich das Sprungbecken des Freibades Germering, ist für uns bergseeverwöhnte Freizeitkapitäne nicht gerade ein besonderer Leckerbissen.
ABER:
Was die Wolpertinger anlässlich ihres 20-jährigen Vereinsjubiläums aus dieser Situation – noch dazu bei laufendem Bade-Hochbetrieb – gezaubert haben, war für die geladenen Gäste auswärtiger Vereine (so auch für uns drei von der IGS BGL) eine echt positive Überraschung !
Angefangen von der bereits Monate vorher liebevoll gestalteten Vitrine im Eingangsbereich nebst einem attraktiven Plakat, über das reichlich im Gelände verteilte Stellplatzangebot für die mitgebrachten Modelle, überdacht und somit vor der Sonneneinstrahlung geschützt durch großflächige Partyzeltdächer, über Stromanschluß für Ladegeräte, bis hin zu einer kräftigen Beschallungsanlage war an alles gedacht. Auch Plakataufsteller mit einem (zumindest so gedachten) Zeitplan der Aktivitäten waren an etlichen Stellen im gesamten Areal verteilt.
Eins der vier Wasserbecken, das schon Erwähnte am – natürlich gesperrten – Sprungturm wurde zum „Ozean“ umfunktioniert und diente somit uns Schiffsmodell-Enthusiasten als Aktionsfläche. Diese war den ganzen Tag lang stark umlagert von den vielen sehr interessierten Badegästen, vor allem natürlich von Kindern, die mit Argusaugen das Geschehen verfolgten und – überhaupt nicht kontaktscheu – so manche knifflige Frage stellten.
Dieses Interesse wurde von den veranstaltenden Wolpis gerne mit ein paar spielerischen Aktionen belohnt, bei denen das Publikum zum Mitmachen einbezogen wurde, wie z. B. der Löschversuch eines echten Feuers auf einem von Schleppern gezogenen Ponton mittels vorher verteilter Handspritzen.
Begleitet wurden die Vorführungen über die „Laut“-sprecheranlage durch die zwei nimmermüden Sprecher Martin (Bulli) Eber und Jürgen Behrendt mit einerseits detailreichen technischen Erklärungen und andererseits sehr lockeren Sprüchen und Kommentaren, die ja das Salz in der Suppe – hier im Miniozean – ausmachen.
Ein weiteres Highlight gilt es noch zu würdigen: Die sogenannte „Wärmehalle“, die aufgrund des strahlend schönen (eher heißen) Spätsommertages nicht gebraucht wurde, konnte als zusätzliche Ausstellungsfläche genutzt werden. Hier hatten die Wolpis all ihre Modelle, die aus verschiedenen Gründen nicht ins Wasser durften, z. B. reine Standmodelle, oder in Bau befindliche, oder, oder, publikumswirksam aufgebaut. Besonderes Augenmerk verdient ein großes Diorama, gestaltet vom „SOS Titanic Königsbrunn“, das den Ausschnitt einer Hafenanlage mit Kriegsschiffen der Kaiserlichen Marine im Maßstab 1:100 zeigte und respektvolle Bewunderung auslöste.
Bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant des Bades wurden den „Jubilaren“ auch ein paar wertvolle Gastgeschenke überreicht.
Die Krönung des Tages war aber das Nachtfahren aller beleuchteten Schiffe im ruhigen Wasser.
Inzwischen stand der (Halb-)Mond am noch immer wolkenlosen Himmel und tauchte die Szene in sein fahles Licht. Durch die Hitze des Tages war es auch jetzt noch angenehm lau und wir Skipper waren ohne die vielen lärmenden Badegäste nun ganz unter uns. Das Hin und Her der fahrenden Lichter auf unserem „Ozean“ war schon ein sehr beeindruckendes Schauspiel und zugleich ein wunderbarer Abschluß eines wunderschönen, ereignisreichen Tages !
Wir möchten nicht versäumen, uns ganz herzlich für die Einladung zu bedanken.
Text: Gernoth Bachmaier
Fotos: Michael Mistlbacher