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IG Schiffsmodellbau Berchtesgadener Land

fahr(T)raum MODELLSPORT WOCHE 2016

vom 30. 4. bis 8. 5.

DAS MODELLSPORTEVENT DES JAHRES


Im Rahmen dieser erstmalig stattfindenden Veranstaltung waren dem Schiffsmodellbau Mittwoch, der 4. und Donnerstag, der 5. Mai („zufällig“ Vatertag) gewidmet.

Initiator des gesamten Events war der Gründer des Museums „Ferdinand Porsche Erlebniswelten Fahr(T)raum“, Ernst Piech. In dem idyllisch gelegenen Ort Mattsee am gleichnamigen See hat er sich mit diesem Museum für Oldtimer-Autos von den Anfängen an bis zum weltberühmten VW-Käfer seinen Lebenstraum erfüllt.


Der Mattsee (auch Niedertrumer See), ein längliches Gebilde in ca. NO / SW Lage mit 4,5 km Länge und 1,5 km max. Breite hat eine mittlere Tiefe von 17 m bei einer max. Tiefe von 42 m und liegt 503 m ü.NN, also genau 100 m tiefer als der Königssee.

Der Ort Mattsee, mit seinem prägnanten Kirchturm im Zentrum, seinen ziemlich verwinkelten Straßen und Gässchen, dem Schloss auf einer erhöhten Landzunge und der ausgedehnten Uferpromenade schmiegt sich rund um die südwestliche Bucht des Sees und eine kleine Anhöhe  hinauf. Dank einer sehr guten Beschilderung war das Hinfinden zum Uferparkplatz kein Problem.


Ebenso unproblematisch war das Platzangebot an Ausstellfläche in Form von Biertischen, weil  von den mehreren hundert angekündigten Modellen letztlich nur knapp fünfzig den Weg nach Mattsee gefunden hatten – was durch das äußerst launische, wechselhafte Wetter in diesem Frühjahr zu erklären ist. So wurde auch dieser eigentlich fast wolkenlose Fronleichnamstag von einem dermaßen starken und eisigen Ostwind geplagt, sodass die Sonne sich fast vergeblich um Erwärmung bemühte. Ungebremst über die Länge des Sees drückte der Wind das Wasser  in die Bucht. Entsprechend nervös schlugen die – teils weißschäumenden - Wellen gegen die mit großen, vorgelagerten Felsbrocken bestückte Ufermauer. Das machte ein Einsetzen und Schaufahren fast aller Schiffsmodelle von vornherein zunichte. Einzig der wagemutige Erbauer eines ziemlich großen Fischtrawlers machte den Versuch, gegen die Naturgewalten anzukämpfen. Sein Boot wurde aber wie die sprichwörtliche „Nußschale“ schon nach wenigen Metern Fahrt von den Brechern überrollt und er war froh, als er mithilfe zweier Aufsichtskräfte des Veranstalters von einem lebhaft schwankenden Ponton aus seinen Trawler wieder bergen konnte. Nur die „Kapitäne“ der Segelboote, die einen hölzernen Bootsanlegesteg am anderen Ende der Uferpromenade zum Einsetzen ihrer Modelle nutzen durften, konnten mit der steifen Brise etwas anfangen und sich messen, wer mit den Böen am besten zurecht kam. Aber selbst das wurde im Laufe des Nachmittages durch zunehmende Windstärke sowie abnehmende Temperatur vereitelt.

Weiter draußen am linken Ausläufer der Bucht, hinter den Bootshäusern der Großsegler, läuft das Ufer (ohne Mauer) in einen flachen Sandstrand aus, an dem sich die Rennbootfahrer niedergelassen hatten. Deren Flitzer konnten den Wellen auch nur zum Teil trotzen. Durch diese Abseits-Lage haben sich auch entsprechend weniger Zuschauer dort eingefunden, im Gegensatz zu der erstaunlich großen Besuchermenge insgesamt, die dem Aufruf des Veranstalters gefolgt war und den Vatertagsausflug zum Mattsee gemacht hatte. So ergaben sich auch viele abwechslungsreiche Gespräche und Fachsimpeleien zwischen Ausstellern und Zuschauern – und deren neugierigen Kindern.

Wir von der IGS BGL waren mit 8 Teilnehmern dabei, plus 2 weiteren als Zuschauer.

Burghausen war vertreten, eine Gruppe aus Braunau, etliche „Einzelkämpfer“ aus verschiedenen österreichischen Gebieten, nicht zu vergessen die Parkseeskipper aus München-Unterhaching. Übrigens ist bei dieser Gelegenheit die Einladung zu unserem eigenen bevorstehenden Event am 22.Mai am K'see entstanden.

Abschließend kann man sagen: Einerseits hatte der Veranstalter etwas Pech mit den widrigen Wetterbedingungen, die ein Fahren der verschiedensten Modelltypen vereitelt haben, andererseits wäre z. B. das Einsetzen der Schiffe entlang der Ufermauer, auf der ein massives Eisengeländer das versehentliche Abrutschen vom Uferweg ins Wasser verhindert, auch unter normalen Bedingungen durch zuviel Höhe kaum möglich gewesen. Nur die schon erwähnte schwimmende Pontonfläche wäre verwendbar, sofern man das Schaukeln auf den Wellen gleichgewichtsmäßig kompensieren kann. Bei der ursprünglich erwarteten Anzahl von Teilnehmern müsste so mancher vom anderen Ende der Ausstellfläche dafür u.U. sein Modell samt Sender weiter als 50 bis 60m tragen, um es ins Wasser zu setzen.

Lobend zu erwähnen ist dagegen das Angebot an Imbiss- und Getränkeauswahl, wobei allerdings gegen 15 h schon kein Kuchen mehr zu haben war.

Die Beschallungsanlage war fleißig bemüht, Stimmung zu machen, wobei zwischendurch ein paar gesprochene Angaben zu den Modellen und deren Erbauern sicher gut angekommen wären.

Als Rahmenprogramm (und wohl auch zur Werbung für das Fahr(T)raum-Museum) wurden mit einigen der wirklich prunkvollen Oldtimer-Autos kleine Rundfahrten um den See angeboten. Ein tolles Erlebnis, wie so ein Austro-Daimler mit wahnsinnigen 70 Km/h durch die Gegend schnurrt !Ich bin überzeugt, dass Herr Peter Janisch, der Organisator des ganzen Events, viele nützliche Erkenntnisse gewonnen hat – und sie bei einer Wiederholung der „Fahr(T)raum-Modellsportwoche“ im nächsten Jahr positiv umsetzen wird.


Im Folgenden ein paar Eindrücke des Schifferltages am Mattsee:


Text und Fotos:  Gernoth Bachmaier

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